Grundschulen sollen ihre Selbstständigkeit behalten

Vorerst ist keine Fusion der Astrid – Lindgren -Schule mit der Schule in der Donnerbecke geplant

Von Gisbert Frömgen (WAZ- Bericht v. 02.06.12)

Linden. Im Stadtteil Linden gibt es eine Diskussion, die die beiden Grundschu­len „Linden in der Donnerbecke“ und „Astrid Lindgren“ auf der Lindener Straße betrifft.


Die Astrid-Lindgren-Schule platzt ­wie man so schön sagt – aus allen Näh­ten. In der Schule an der Donnerbecke gibt es hingegen wohl noch etwas mehr Luft. In der Elternschaft wird jetzt die Frage diskutiert, ob der neue Schulent­wicklungsplan für die Bochumer Grundschulen, der in den nächsten Wo­chen vorliegen und beraten werden soll, Änderungen mit sich bringt.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Lindener Grundschulen unmittel­barer Gegenstand der Betrachtung sein werden“, so das Lindener Ratsmitglied Peter Reinirkens. „Auch einen befürch­teten Schultausch wird es nicht geben.“

Doch der Leiter des Schulverwal­tungsamtes, Ulrich Wicking, lässt offen, ob es später unter Umständen zu einem Verbundsystem beider Grundschulen kommen könnte.

Montessori-Konzept: ja oder nein?

Und das ist der Diskussionsgrund: Die Schule „Astrid Lindgren“, auf zwei Klas­sen festgelegt, wird nach Anregungen aus der Elternschaft, einem Beschluss der Schulkonferenz und nach entspre­chender Ausbildung der Lehrkräfte sei­nen Lehrplan vom neuen Schuljahr an nach dem pädagogisch relativ offenen Montessori-Konzept ausrichten. Das hat nicht nur in Linden, sondern auch darüber hinaus viele Freunde.

Auch viele Eltern aus dem ganzen Südwesten interessieren sich für dieses Konzept. Die Anmeldezahlen überstei­gen die Aufnahmekapazität. Doch wo­hin schicken die Eltern, die direkt vor der Haustür von „Astrid Lindgren“ wohnen und das Montessori-Konzept ablehnen, zukünftig ihre Kinder?

„Für die ist natürlich die Schule in der Donnerbecke aufgrund ihrer größeren baulichen Kapazitäten aufnahmebe­reit,“ so Peter Reinirkens, der auch gleichzeitig Vorsitzender des Schulaus­schusses ist. Für ihn bleibt die Astrid-­Lindgren-Schule auf zwei Klassen be­schränkt. „Eine Erweiterung mit Verla­gerung in die Donnerbecke wird es nicht geben.“ Für ihn hat die offene Ganztagsschule in der Donnerbecke ein ausgezeichnetes Lernkonzept und räumlich das bessere Entwick­lungspotenzial, das sogar bis zur Vierzügigkeit geführt werden könn­te. „Die Grundschule Donnerbecke ist von ihrem pädagogischen Kon­zept her die klassische Alternative zu Astrid Lindgren“, so Reinirkens.

Dafür wird der Schulweg für Kin­der, die aus dem Bereich des Ostholz oder aus Sundern kommen, natür­lich ein wenig länger.

Eine mögliche Fusion der beiden Grundschulen schließt Reinirkens aus. „Aufgrund der unterschiedli­chen Konzepte werden beide ihre Selbstständigkeit behalten, und an­gesichts der Entwicklung der Schü­lerzahlen ist ihr Bestand auf Dauer si­cher gestellt.“ Auch personelle Ände­rungen stünden nicht im Raum.

Dieser Bericht wurde aus der WAZ vom 02.06.12 entnommen und zur Information der Elternschaft hier veröffentlicht.