Unsere Schulordnung an der GGS Linden
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, an unserer Schule eine Gemeinschaft entstehen zu lassen, in der sich Kinder, Lehrer, Eltern und außerschulische Partner wohl fühlen und in der pädagogisch gearbeitet werden kann.
1. Aussagen der Richtlinien: Erziehender Unterricht
„Die Arbeit in der Schule zielt im Sinne eines erziehenden Unterrichts darauf ab, die Kinder zu unterstützen, die Welt zunehmend eigenständig zu erschließen, tragfähige Wertvorstellungen …. zu gewinnen und dadurch Urteils- und Handlungsfähigkeit zu entwickeln.
Damit verbunden ist die Aufgabe der Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler zu solidarischem Handeln in sozialer Verantwortung, zu Toleranz und Achtung der Menschenrechte und anderer, auch religiöser, Überzeugungen, zu einem friedlichen Miteinander in der Einen Welt sowie zur Achtung vor Natur und Umwelt zu erziehen.
Mädchen und jungen müssen sich deshalb angenommen fühlen und als Persönlichkeiten entfalten können.“
Diese Gedanken haben wir im Grundsatz auch in unserem Leitbild und als Grundidee einer Europaschule aufgenommen.
2. Goldene Regel
Als „Goldene Regel“ (lat.: regula aurea) bezeichnet man einen alten und verbreiteten Grundsatz der praktischen Ethik, unter den wir unser alltägliches Handeln, Denken und Reflektieren stellen wollen:
„Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“
Die negative Fassung ist als gereimtes Sprichwort bekannt:
„Was du nicht willst, das man dir tu´, das füg´ auch keinem anderen zu.“
Mit diesem Motto an die eigennützige Klugheit, die Reaktionen auf das eigene (Fehl)Handeln zu bedenken und die Interessen und die Würde der Anderen als gleichwertig mit den eigenen anzuerkennen glauben wir, alle Situationen und Gegebenheiten im täglichen Schulalltag erfassen zu können.
Gerade auch schwierige oder Konfliktsituationen, die sich im Vorfeld gar nicht konkret vorausdenken lassen (und dann hat man genau dafür keine Regel aufgeschrieben…), lassen sich mit den Kindern gemeinsam anhand dieser Goldenen Regel aufarbeiten.
In gemeinsamen Gesprächen bringen wir die Kinder dazu, die Ziele, wie aus den Richtlinien eingangs zitiert, zu erreichen und ihr Handeln zu überdenken und zu ändern. Konsequenzen erfolgen in Form von deeskalierenden und eskalativen Maßnahmen/Konsequenzen.
Grundlagen all unserer folgenden Überlegungen und Absprachen sind Elemente aus der „Konfrontativen Pädagogik“ (Ampel-System), dem Konzept „Umgang bei herausforderndem Verhalten“ von Katrin de Buhr (Bonn) und „Mein Klassenraum- perfekt organisiert“ (Verlag an der Ruhr).
3. Grundlegende Regeln
Es macht Sinn und gibt den Kindern Sicherheit, für den Unterricht und die Pausen mit ihnen zusammen wenige (weil überschaubar) grundlegende Regeln aufzustellen und die dazugehörigen Verfahrensabläufe einzuüben.
Im Schulgebäude:
- Wir sprechen höflich und freundlich miteinander.
- Wir gehen ruhig und rücksichtsvoll durch das Schulgebäude, halten uns auf den Treppen rechts.
- Wir hängen unsere Garderobe auf unsere Haken, ziehen Hausschuhe an.
Dazu stellen wir unsere Tornister an die Wand, um Platz zu haben. - Wir achten die Sachen der anderen Kinder.
- Die Toiletten sind kein Spiel- und Kletterplatz! Wir halten sie sauber.
- In der Regenpause spielen wir wie vereinbart in der Klasse.
Klassenregeln in der Schuleingangsphase:
- Ich bin freundlich und hilfsbereit.
- Ich bin leise und höre zu.
- Ich arbeite gut mit.
- Ich melde mich und rede nur dann, wenn ich dran bin.
- Ich gehe ordentlich mit allen Schulsachen um.
Klassenregeln in Klasse 3 und 4:
- Wir sind freundlich und hilfsbereit.
- Wir sind leise und hören einander zu.
- Wir melden uns und reden nur dann, wenn wir dran sind.
- Wir arbeiten gut mit.
- Wir gehen ordentlich mit allen Schulsachen um.
Wir meinen, mit diesen 5 einfachen, prägnanten Regeln alle Situationen im Klassenraum und im Unterricht erfassen zu können.
Für diese Klassenregeln haben wir entsprechende Fotos anstelle von anderen Ikons, damit sich die Kinder besser damit identifizieren. Diese Regeln hängen in allen Klassenräumen aus.
4. Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern und Konfliktbewältigung
Erzieherische Aufgaben werden immer wichtiger im Schulalltag, die Problematik der verschiedenen Kinderschicksale (z. B. getrennt lebende Eltern, Hyperaktivität, Depressionen,…) ist allgegenwärtig.
Die Erfahrungen, die die Kinder von zu Hause oder aus ihrer unmittelbaren Umgebung mitbringen, sind sehr unterschiedlich und wirken sich auf unseren pädagogischen Alltag durch Störungen, Unruhe, Wutausbrüche und Aggressionen aus, die uns oft hilflos machen.
Es ist daher äußerst wichtig, in der Arbeit mit der Klasse solche Maßnahmen zu ergreifen, die den Kindern helfen:
- ruhiger zu werden,
- zu sich selbst zu finden,
- sich zu konzentrieren und
- ihre sozialen Kompetenzen erweitern.
Hierzu bieten wir den Kindern folgende Hilfen in geeigneten Unterrichtssequenzen:
- Verfahrensabläufe, Regeln und Rituale
- Ich-Stärkung und Selbstwertgefühl aufbauen
- Auslöser für Wut und Aggressionen erkennen
- Gefühle bewusst machen
- Wut und Aggressionen beherrschen und abbauen
- Konflikte friedlich lösen.
Die Kinder der Klassen 1a und 1b nehmen dieses Jahr erstmalig an dem Projekt „Schulführerschein“ der schulpsychologischen Beratungsstelle teil, in dem die genannten Punkte thematisiert werden.
5. Konsequenzen
5.1. Lob- und Warnsystem
Das mit den Eltern vereinbarte und in der Schulkonferenz beschlossene Lob- und Warnsystem findet sich im Anhang zu diesem Schulprogramm: bitte klicken Sie hier.
5.2. Individuelle Förderung bei sozial-emotionalem Förderbedarf
Weitere (individuelle) Fördermöglichkeiten für Kinder mit sozial-emotionalem Förderbedarf beschreibt unser Konzept für Gemeinsames Lernen im Schulprogramm.
5.3. Ordnungsmaßnahmen gem. §53 SchulG
Bei nachhaltig herausforderndem Verhalten und mehrmaligen Elterngesprächen sowie bei massiver Fremdgefährdung/Verletzungen/Beleidigungen anderer Kinder verhängen wir Ordnungsmaßnahmen gem. §53 SchulG: Vorübergehender Ausschluss vom Unterricht des laufenden Tages bis hin zu einer Woche.